Die Phiole des Homunkulus ("Gib nach dem löblichen Verlangen - Von vorn die Schöpfung anzufangen, - Zu raschem Wirken sei bereit! - Da regst du dich nach ewigen Normen, - Durch tausend abertausend Formen, - Und bis zum Menschen hast du Zeit.")
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"Gib nach dem löblichen Verlangen - Von vorn die Schöpfung anzufangen, - Zu raschem Wirken sei bereit! - Da regst du dich nach ewigen Normen, - Durch tausend abertausend Formen, - Und bis zum Menschen hast du Zeit."
Homunkulus
Homunkulus
2015-10-21T12:55:10Z
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2000-01-01T00:00:00Z
Die Phiole des Homunkulus
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Wirklichkeit und Möglichkeit
http://homunkulus.twoday.net/stories/wirklichkeit-und-moeglichkeit/
Die Möglichkeit will nicht, was die Wirklichkeit bietet.<br />
Sie will, was sie ihr vorenthält und raubt.<br />
Die Wirklichkeit, wo sie ist, nimmt alles Gebotene<br />
Mit einem Recht, als hätte sie es selbst errungen.<br />
Die Wirklichkeit will bereits gefunden haben,<br />
Was sie nie gesucht, sich aber angeeignet hat.<br />
Die Möglichkeit will für sich nur suchend anders sein,<br />
Wo die Wirklichkeit ihrem Anderssein Grenzen setzt.
Homunkulus
GEDICHTE
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2015-09-16T14:05:00Z
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Dreischritt
http://homunkulus.twoday.net/stories/nachtrag-2014/
Liebe ist Emanzipation. <br />
Emanzipation ist die Liebe zu einem Mehr an Freiheit.<br />
Liebe ist bedingungslose Freiheit.
Homunkulus
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2015-01-12T11:42:00Z
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Nun teilt der gute Nikolaus<br />
die schönen Weihnachtsgaben aus.<br />
Das...
http://homunkulus.twoday.net/stories/1022379017/
Nun teilt der gute Nikolaus<br />
die schönen Weihnachtsgaben aus.<br />
Das arme Kind hat sie gemacht,<br />
dem reichen werden sie gebracht.<br />
<br />
Erich Mühsam
Homunkulus
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2014-12-18T12:59:00Z
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Zauberin im Dickicht
http://homunkulus.twoday.net/stories/714917970/
Dies Zauberinnen-Lächeln macht glauben:<br />
Aus Mund und Aug erstrahlt das süße Glück<br />
Und kein blinder Teufel könnt ihr dieses rauben,<br />
Der nur ein zwungen Lächeln sieht, wo er's erdrückt<br />
<br />
Sollte es entweiht in allen Wirren je verloren gehen,<br />
So lasset alle Hoffnungen, die giftig-süßen, fahren,<br />
Denn niemand könnt dies teure Glück mehr sehen,<br />
Derweil wir rastlos im entzauberten Dickicht harren.<br />
<br />
Verblassen sollen all die Träume, die wirren, <br />
Die (durch Distanz) der Tat den Weg versperren.<br />
Unausführbarer, je stärker des Wunsches Zerren.<br />
<br />
So hört man denn des Herzens Ketten klirren, <br />
Vor dem das Selbst ungeduldig seinen Posten steht.<br />
Sollt es brennen, bis sein Staub im Wind verweht.
Homunkulus
GEDICHTE
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2014-04-04T10:04:00Z
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Soziologie
http://homunkulus.twoday.net/stories/soziologie/
Ich bin die Ungleichheit und das System!<br />
Ich bin die Verblendung und die Ideologie!<br />
Ich bin die Subversion und der Staat,<br />
das Opfer und der Scherge zugleich!
Homunkulus
EPIGRAMME
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2014-03-26T10:01:00Z
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Die Nacht (Fragmente)
http://homunkulus.twoday.net/stories/die-nacht-ist-ein-freund/
Die Nacht ist ein Freund<br />
Sie verhüllt<br />
Und keine Reflektion vermag<br />
Den hellen Schein des Tages aufzudecken<br />
Noch möge man mich nicht wecken<br />
Lieber geruhsam bis zu seinem Ende<br />
Mit anschmiegsamen Decken<br />
In warme Tücher hüllen<br />
Wo die Kälte des hellen Scheins<br />
Jeden Gedanken raubt<br />
Der toben will und da braust<br />
Bis du mit deinem Kopf<br />
Gegen offene Türen haust<br />
Und sie verschlossen glaubst<br />
<br />
Der Raum dahinter<br />
Ist so leer wie der Verstand<br />
Den kein Mensch gebraucht<br />
Er bleibt der Realität so unverwandt<br />
Da man den Rest der Welt verkannt<br />
<br />
Mir ist so kalt<br />
Dass ich die eigne Kälte spür<br />
Die unbemerkt in meine Glieder kroch<br />
In all dem Gewirr kreist sie nur<br />
Um das erkaltete Selbst<br />
Das nur noch das verlorene Gefühl<br />
Trotz all dem Gewühl <br />
Erwärmen wollt<br />
Der Kältetod bleibt<br />
Das angenehmste Ende allen Sterbens<br />
Wo sterben brennen heißt<br />
Und leben nicht vergebens sein soll<br />
<br />
Anmerkung: brennen heißt leben, heißt sterben.
Homunkulus
GEDICHTE
Copyright © 2014 Homunkulus
2014-03-11T21:00:00Z
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Lieber Deutscher,
http://homunkulus.twoday.net/stories/lieber-deutscher/
Es lohnt nicht, dich zu verachten<br />
Besser wärs<br />
Wenn wir über'nander lachten<br />
Sicher nichts verkehrts<br />
Wenn du nicht so schrecklich<br />
Geschäftig wärst!
Homunkulus
EPIGRAMME
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2014-03-01T10:42:00Z
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die welt im schwarzen kleid
http://homunkulus.twoday.net/stories/528987455/
ich sehe die welt im schwarzen kleid<br />
in ihrer schwärze leuchtet sie mir ein<br />
vor ihrem dunklen hintergrund<br />
leuchtet jeder stern am himmel hell<br />
der sich den suchenden blicken offenbart<br />
bevor ich verzagt im grauen triebe<br />
will ich alles leuchtend greifen und vereinen<br />
will es versammeln und das grau verneinen<br />
das nur verschlucken und verschleiern ist<br />
mit zweifeln soll die welt ihr schwarzes kleid<br />
in hellleuchtender nacht offen tragen<br />
dass wir sie wieder liebevoll entkleiden mögen
Homunkulus
GEDICHTE
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2013-10-25T19:50:00Z
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Die Kompostmoderne; Fragmente eines kompostierten Selbst
http://homunkulus.twoday.net/stories/die-kompostmoderne-fragmente-eines-kompostierten-selbst/
Geschäftig sein heißt funktionieren<br />
Geschäftig sein heißt kompostieren!<br />
Heißt die eigene Kritik, mit Rat und Tat<br />
Der Herrschaft liebevoll servieren<br />
Das gilt als Kompetenz und nicht Verrat<br />
Denn den Zweck den man vertrat<br />
Gilt es doch nur zu stabilisieren<br />
<br />
Das Selbst gehört <br />
Schöpferisch zerstört<br />
Kurz: kompostiert<br />
Bedarf drum, um sich zu fügen<br />
Keiner neuen fremden Lügen<br />
Es lügt und fügt<br />
Das kompostierte Selbst
Homunkulus
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2013-06-02T02:39:00Z
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italiana di viaggi (Verse und Fragmente)
http://homunkulus.twoday.net/stories/156266381/
Die Kälte nervös schwitziger Hände,<br />
Die die Ungewissheit auf allen Wegen trug,<br />
Kroch über den beschlagenen Verstand<br />
Zu den ungewissen Orten des Herzens,<br />
Wie ein lähmend fremdes Gift.<br />
<br />
Eilendsschnell verlangte das Leben Blute,<br />
Das wieder leidenschaftlich brennen möge<br />
Und die Ungewissheit aus allen Kreisen<br />
Zirkulierender Entfremdung bannt,<br />
Wie ein belebend heilsam Antidot.<br />
<br />
Die heitren Wege zwischen Meer und Hügel<br />
In leuchtend ungetrübten Landen<br />
Ließen das Herz wieder vor Liebe schlagen<br />
Für ein leidenschaftliches Land und sein Leben<br />
Voll glühend blühender Herzenswärme.<br />
<br />
Kein quälender Schatten lag auf diesem Ort.<br />
Zwischen allen Gassen und Extremen<br />
Schien sein heitres Licht, unbeschwert strahlend<br />
Von weiten endlosen Himmeln, magischen Dächern,<br />
Weißen Städten und dem Geiste seiner Menschen.<br />
<br />
Der Mensch scheint an seinem Platz<br />
Erfüllt von eigenem Sinn und Leidenschaft<br />
Für ein leichtes blühendvolles Leben <br />
Und die wesentlich bewusste Tätigkeit.<br />
Bella... vita attivo! Grazie italia.<br />
<br />
....<br />
<br />
(28.09)<br />
<br />
Die Schönheit Italiens lässt sich mit Aug und Geist<br />
Nur ahnend fassen. Es bräuchte ein ganzes Leben,<br />
Das ich bereit wär, für den Augenblicke, hinzugeben.<br />
Allein die sehnsuchtsvolle Ahnung ist mit heimgereist.<br />
Daheim, wo sie nun ungehemmt im Geiste wühlt.<br />
Flammend, wie des jungen Werthers Leid und Liebe,<br />
Ergreift die Sehnsucht im deutschen Getriebe<br />
Das Herz, das die lebendige Schönheit ahnt und fühlt<br />
doch sie nicht zu leben weiß und wagt.
Homunkulus
GEDICHTE
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2012-09-25T11:03:00Z
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reuig stumpfes feuer
http://homunkulus.twoday.net/stories/reuig-stumpfe-flamme/
Tod und Zeit nagte am Geist, der <br />
Zu hoffen wagte, dass die eigene Hoffnung<br />
Wie ein Samenkorn auf fruchtbaren Boden fiele<br />
Nährende Wurzeln schlüge und empor<br />
Zum sonnenden Himmel und Lichte wüchse<br />
Doch bleibt dem Korne nicht die Gelegenheit<br />
So es in zerstörerischen Flammen schwitzt<br />
Und schreit. Im stumpfen Feuer eines Selbst<br />
Dem im Rausche nichts bleibt, doch das nur <br />
In seinen Flammen noch die Freiheit spürt <br />
Die es wieder lieben ließe<br />
<br />
Die Flamme ist verstummt, nun da sie<br />
Allen Drange aufgezehrt, mit einem Mal<br />
Geschürt von einem gnadenlosen Rausch<br />
Der entzündet und doch den Gedanken raubt<br />
Bis Leidenschaft und Feuer in fremde<br />
Und trügerisch falsche Bahnen schlagen<br />
Orte und Wege, auf denen das verzweifelte <br />
Selbst verbrennt, wie ein morscher Stamm<br />
In verschlingenden Flammen, bis nichts bleibt<br />
Als die ohnmächtige Reue eines Fatalismus<br />
Dem man sich geschlagen gab
Homunkulus
GEDICHTE
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2012-07-06T09:59:00Z
-
Wolkenfront
http://homunkulus.twoday.net/stories/wolkenfront/
Ein Regentropfen klatscht schwer <br />
auf meine brennende Zigarette. <br />
Sie schmeckt kalt und bitter. <br />
Nur der Rauch aus meinem Mund<br />
und das knistern des verdampfenden<br />
Wassers auf dem feuchten Papier <br />
verschafft mir Befriedigung. <br />
<br />
Der Rauch schwebt träge <br />
durch die verregnete Abendluft,<br />
die erfüllt ist von ständig <br />
anschwellendem und abschwellendem Regen,<br />
die Sonne, Häuser und Berge <br />
mit Wolken voll Schauern verhängt<br />
und jeden den es nicht hiernach verlangt<br />
ins Trockene zwingt. <br />
Doch haftet der Blick am dunklen Bergesgrün<br />
über das die schweren dunklen Wolken ziehen<br />
und ich schnippe meine Kippe<br />
auf die Horde im Regen stehender<br />
dilettantischer Flunkeyballspieler.
Homunkulus
GEDICHTE
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2012-06-27T18:54:00Z
-
Die Flut der Welten
http://homunkulus.twoday.net/stories/97058403/
Wenn die Welten auf festen Bahnen kreisen,<br />
Starr und unerschütterlich auf leisen,<br />
Leidenschaftslos geplanten Zirkelkreisen.<br />
So wird die angetane Gewalt uns glatt zerreißen.<br />
<br />
Gewalt in Mephistos Gestalt, die drängt und zwängt<br />
Den Mensch in seinem Drange, fremdgelenkt.<br />
In der verschleierten Ungewissheit einer Zeit,<br />
Die der fremden Gewalt ihre Macht verleiht.<br />
<br />
Verzweifeln wird der Kritiker am Abend noch <br />
Und nichts zu kritisieren wissen, daran was doch<br />
So viele unbekümmert lässt, denn alles geht<br />
Nur noch den Lauf, der vorgeschrieben steht.<br />
<br />
So werden Studenten noch von ihnen hören,<br />
Doch ihr Selbst auf fremde Wahrheit schwören.<br />
Weder das Andere neben Anderem verstehen,<br />
Noch die mannigfaltige Gestalt der Welten sehen.<br />
<br />
Ein Schrei gellt durch Straßen und Gassen.<br />
Verstummt. von Stimme und Ton verlassen.<br />
So hören wir ihn doch, und wollen ihn nicht fassen,<br />
Still und ungehemmt durch unsichtbare Trassen.<br />
<br />
Noch werden im Radio alte Lieder unverstanden tönen.<br />
In Bibliotheken werden ungelesene Bücher stehen,<br />
Deren Seiten im allgemeinen Staub verwehen,<br />
Wo neue sich im abgeschmackten Klang versöhnen.<br />
<br />
Der Lohnarbeiter wird weiterhin sein Lose tragen,<br />
Zum Markte hin, ihm einzig eigen, seine Arbeitskraft<br />
Unter dem Joch der liberalen Marktwirtschaft<br />
Und Gesetzen, die ihm die Urteilskraft versagen.<br />
<br />
Der Suchende verreckt dann an allen Grenzen,<br />
Die man planvoll zog und planvoll überschritt.<br />
Kein Asyl im Festungslande, nur ein Tritt,<br />
Um in alter und kalter Einheit rein zu glänzen.<br />
<br />
Die gebrochenen Welten werden kein Mehr erbringen,<br />
Nur endlose Fluten samt ihrem erbarmungslosen Sog.<br />
Doch noch vom Grunde wird ein Schrei erklingen,<br />
Der klagt, dass man unsere Welt um sich selbst betrog.
Homunkulus
GEDICHTE
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2012-06-19T13:38:00Z
-
der ledierte Nagelkopf
http://homunkulus.twoday.net/stories/der-ledierte-nagelkopf/
Den Nagel auf den Kopf zu treffen<br />
Meint heut nichts weiter<br />
Als allzu unbekümmert und heiter<br />
Nach fremden Mäulern kläffen
Homunkulus
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2012-06-12T09:32:00Z
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Das schlicht Vergängliche
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Auf Deibel komm raus<br />
Sprang mir diese schlichte<br />
Schönheit vor mein Gesicht.<br />
<br />
Aus meinem Mund quoll der heiße<br />
Qualm einer Zigarette,<br />
Die ich aus den Restern leerer<br />
Tabakpäckchen zusammendrehte<br />
Und die so schnell abbrannten,<br />
Dass ich kaum zum Zuge kam.<br />
<br />
Die Kippe brannte runter und als ich<br />
Aus dem Gedanken an ein Gedicht<br />
Hochfuhr, war sie längst weg.<br />
<br />
Im flüchtigen Rauch <br />
Schwebt Traum und Zeit.<br />
Nie gewesen, nie gelebt.<br />
Die Schönheit im Gedanken bleibt<br />
Ebenso vergänglich wie die<br />
Angesteckte Kippe im gierigen Maul.
Homunkulus
GEDICHTE
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2012-06-06T09:47:00Z
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