Montag, 23. Januar 2012

Bitte seien sie aktiv

Wer nichts tut,
der nichts taugt.
Hat er, ob der Zukunft,
keinen Mut?
oder hat er sich
den Weg verbaut?
Wird das Nichts ihm
zum Verhängnis?
und um ihn herum
Nichts
als Bedrängnis.

Montag, 16. Januar 2012

Zufallsbesuch

Herz
auf Taille
Von oben Auf
Darnieder
Verweile
Es ist
Doch nicht lang
Dann hat’s sich
Verpisst

Studium geradliniger Kreise

Der Kopf, der sich im Kreise dreht,
weiß, dass er nicht gerade geht.
Doch Manchem wird schlicht übel.
Drum stehen in Universitäten reichlich
- Abfallkübel

Sonntag, 25. Dezember 2011

Morgen, Kinder, wird's nichts geben!

Morgen, Kinder, wird's nichts geben! (von Erich Kästner)

Morgen, Kinder, wird's nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte euch das Leben.
Das genügt, wenn man's bedenkt.
Einmal kommt auch eure Zeit.
Morgen ist's noch nicht soweit.

Doch ihr dürft nicht traurig werden.
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden.
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.

Lauft ein bisschen durch die Straßen!
Dort gibt's Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.

Tannengrün mit Osrambirnen -
Lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt's an Holz!
Stille Nacht und heil'ge Nacht -
Weint, wenn's geht, nicht! Sondern lacht!

Morgen, Kinder, wird's nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte reicht so weit ...
Ach, du liebe Weihnachtszeit!

Freitag, 9. Dezember 2011

Bruchstücke einer unendlichen Menchheit

Wenn die ganze Welt
Zu gleicher Zeit
Schreit.
all die Menschen,
all die Ausgeschlossenen,
all die Eingeschlossenen,
all die Gezwungenen,
all die Wollenden,
all die Hoffenden,
all die Resignierten,
all die Sterbenden,
all die Lebenden,
all die Verwahrlosten in all den Ghettos und Lagern,
all die Ozonlöcher,
all die Autos und all ihre Motoren,
all die Tempel,
all die Könige auf ihrem Thron von tönernem Fuß,
all die Arbeitsämter,
all die Arbeitslosen vor verschlossenen Türen,
all die Müllberge vor denen Kinder schreien,
all die Empörten,
all die Krisen,
all die Gipfel,
all die Kopflosen vor offenen Türen,
all die Ohnmächtigen,
all die Akteure,
all die Dinge,
und all der Rest.
Wer würde den Schrei
des Anderen hören?

Die Bruchstücke einer unendlichen Menschheit sind Schreie. Schreie eines Ganzen, das in zahllose Splitter zerfällt. Das Verachtenswerte liegt dann nicht in Einfachheit und Banalität, sondern in ihrer Vereinfachung. Denn unverstanden bleibt all Ausgeschloßenes und Heruntergebrochenes.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Wohin

Die Klarheit der Gedanken
Zerfließt
In einem überfließendem
Gefäß
Von abgestandenem Wein und
Zigarettenqualm
Dahin

Sonntag, 4. Dezember 2011

Geschäft'ge Weihnachtszeit

Bald ertönen wieder Weihnachtslieder
aus Bunkern und Schützengräben.
Bald zerschneiden Kalaschnikow
und Flak die verstummte stille Nacht.
Kein Geschäft lässt man sich entgehen.
Sei es Liebe oder Mord. Einerlei
Was darf es sein?

Mittwoch, 30. November 2011

Im Spiegel

Im Spiegel starrt mich
die verbohrte Fratze
eines 23-Jährigen an.
Weder noch so jung
oder schon so alt,
dass ihm die
aalglatte Beschissenheit
der Dinge nicht zu
Augen treten würde.
Die das Älterwerden dann
in hübsche Päckchen packt.
Gezwungen ihrer Scheiße einen
goldenen Anstrich zu verpassen
und Leichen wie Puppen
zu verkleiden.
Alterslos stapft der Leichnam
ohne Selbst.
Doch mancher Alte weiß,
dass er !ohne Zweifel!
am Leben ist
und dass es keine
geraden Ziele, oder
ideale Wege gibt.

Elegie der Leberwurscht

Ich träumte diese Nacht
Von ‘nem Glas Leberwurscht
Es war frühmorgens halb Acht
Als ich den Kühlschrank durchforscht
Ich schmierte mir die Bemme voll
Und schob mir das Ding ins Maul
Bis das Zeug mir aus ‘m Maul quoll

Mittwoch, 16. November 2011

Ich weiß wohl, …

Ich weiß wohl, …
Dass ich manches muss
Auf dieser Welt
So voller Überfluss
Der nur im Banne hält
Mangel... an was?!
Zürne nicht dem Überfluss
Eines Anderen Mangel
Sei nicht dein Verdruss
Du Narr! Spiele!

Ich weiß wohl, …
Drauflos! Ohne Ziele
Da sind keine Regeln
Nur das Mehr hat Wert
Im Kampf und Gerangel
Regeln?! Pah Menschenwerk
Menschenwerk. Doch eben
Darum! die Realität selbst
Die nichts Höheres kennt
Als die ihr verwandten Ideen

Ich weiß wohl, …
Sei nur dem Mehrwert Untertan!
Forme, biege … breche
Sei flexibler, Scharlatan
Wer braucht Rückgrat
Es knirscht zu laut
Im großen Getriebe
Hast‘s kapiert?! Ist‘s verdaut?

Ich weiß wohl, aber trotzdem …
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Die Phiole des Homunkulus

"Gib nach dem löblichen Verlangen - Von vorn die Schöpfung anzufangen, - Zu raschem Wirken sei bereit! - Da regst du dich nach ewigen Normen, - Durch tausend abertausend Formen, - Und bis zum Menschen hast du Zeit."

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