Montag, 4. Oktober 2010

Zwischen zwei Skripten

Nun... damit dieser neue Blog etwas Content bekommt, hier ein paar Zeilen aus meiner Prüfungszeit vor ein paar Monaten.
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Zwischen zwei Skripten

Ja mein Gott, ich pauk...
les und treib nebenher so allerlei Klamauk!
Versuch mich von der Müdigkeit abzulenken
Und das rote Aug in Büchern zu versenken

Ja ich würd viel lieber trinken gehen
Anstelle meinen trägen Geist zu beflehen
Er möge sich bitte konzentrieren!
Und darüber (worüber?) den Verstand verlieren

Nein Halt! Meinen Verstand verliere ich besser nicht
Wo steckt er denn nun, dieser unglückselige Wicht!
Der sollte eher nicht verloren gehen
Hach, da ist er… ich kann ihn sehen

Er kullert da hilflos zwischen zwei Skripten
Hing an irgendeiner Notiz, einer mit Kaffee überkippten!
Herrje, der sieht schon arg verkümmert aus
Nun, was soll’s … ich hab ihn wieder
Drum mach ich mir (für heut) nichts weiter draus

Nachtrag:
Letztens sah ich da diesen gar sehr schönen Verstand
Den ich im Subtext von diesem einen Buche fand
Vermutlich hat ihn der Autor dort verloren
Ich durft ihn nicht verwenden, der alte war noch nicht vergoren

Quo Vadis, Homunkulus

HOMUNKULUS in der Phiole zu Wagner
Nun Väterchen! wie stehts? es war kein Scherz.
Komm, drücke mich recht zärtlich an dein Herz,
Doch nicht zu fest, damit das Glas nicht springe.
Das ist die Eigenschaft der Dinge:
Natürlichem genügt das Weltall kaum,
Was künstlich ist, verlangt geschloßnen Raum. (1)


Die Figur des Homunkulus in Goethes Faust ist ein künstlich geschaffener Mensch. Im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte, einer Persönlichkeit und dem festen Bestreben zu sein und zu werden, ist der Geist des Homunkulus gefangen in einer Phiole aus Glas, die ihm den direkten Kontakt mit seiner Außenwelt verbietet. „Nur halb zur Welt gekommen“, körperlos nimmt er die Welt allein durch ein Glasgefäß wahr.


THALES
Gib nach dem löblichen Verlangen
Von vorn die Schöpfung anzufangen,
Zu raschem Wirken sei bereit!
Da regst du dich nach ewigen Normen,
Durch tausend abertausend Formen,
Und bis zum Menschen hast du Zeit.


(1)Goethe, J. W.: Faust – Texte und Kommentare. Hrsg. Schöne, Albrecht. Frankfurt a.M. 2003, S. 280. Damit das Ganze auch Sinn macht, will ich unter Lesestoff nur kenntlich machen, was im Blog bereits erwähnt oder zitiert wurde.
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Die Phiole des Homunkulus

"Gib nach dem löblichen Verlangen - Von vorn die Schöpfung anzufangen, - Zu raschem Wirken sei bereit! - Da regst du dich nach ewigen Normen, - Durch tausend abertausend Formen, - Und bis zum Menschen hast du Zeit."

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