Samstag, 26. Februar 2011

Empört Euch! Indignez-vous!

Kleines Büchlein, starke Worte. Worte die mitten in das gesellschaftlich verkümmerte Herz treffen, es aus der gefühlten Ohnmacht reißen und ihm wieder einen Platz geben. Als Teil des Menschen, als Teil eines aktiv handelnden Akteurs. Wenige Seiten, die jeder gelesen haben sollte.
"Neues schaffen heißt Widerstand leisten. Widerstand leisten heißt Neues schaffen."

Mittwoch, 16. Februar 2011

Mauern

Tätig lief der Verstand
Gegen ein dutzend Mauern
Ehe die Füße die ersten Schritte wagten
Du kläglicher Rest Vernunft
Bist verelendeter Bauer
Ohne Land, auf dem du wirkst
Bist morscher Baum
Ohne Knospen, die erblühen
Ohne Ast, der könnt sie tragen
Deiner Hoffnung süße Frucht
Beraubt deiner Macht
Überall wo du im Wege warst


Die Welt ist rund...
Und der Mensch wurd flach!
Er überrollte sich selbst
Nun ist er platt
Zwar ist sein Kopf
Noch manches mal wach
Doch meist tut er nur so
Als ob!
Er floh vor seiner Selbst
Und irrt ohne Ziel
Wo er noch irren darf

Samstag, 12. Februar 2011

Liebesbriefe ohne Empfänger

Er ließ den Brief durch seine Finger gleiten. Eva stand mit Bleistift auf dem Umschlag geschrieben. Er öffnete ihn und las. Einmal, und ein zweites Mal. Als er die altbekannten Zeilen gelesen hatte, sprach er gereizt zu sich selbst. „Was für eine Scheiße habe ich da bloß zusammengeschrieben.“ Als fürchte er die vier Wände seines Zimmers könnten ihm zustimmen, blickte er verstohlen von dem Brief auf und schaute sich um. Ärger klang aus seiner Stimme, doch sein Tun sprach von etwas anderem. Resignation? Verzweiflung vielleicht?
Er ging zum Fenster. Blickte hinaus auf kahle Bäume die umzingelt waren von grauen Fassaden. Erneut versuchte er seine Gedanken zu kanalisieren, ihnen irgendwie Ausdruck zu verleihen, in der Hoffnung er könnte sie dann packen und aus dem Fenster schmeißen. Wieder erklang die verärgerte Stimme im Raum. „Ein Haufen Unsinn, geschrieben von einem liebestollen naiven Idioten.“ Wieder keine Antwort. Der Widerhall klang fremd in seinem Ohr, als kokettiere er mit einer Wut die er nicht empfand. Alle Wut und Verzweiflung, alle Verärgerung die in seiner Stimme lag richtete sich immer wieder gegen ihn selbst. Seine Stimme war ihm fremd. Die nahen Wände waren nicht bereit ihren Ärger zu schlucken und auch der kahle Baum vor seinem Fenster wollte sich keine Schuld auf die dürren Äste laden lassen. Sie schleuderten seine Schuldzuweisungen unverändert zurück, ohne ihnen auch nur einen kleinen Teil ihres selbstzerstörerischen Potenzials abgenommen zu haben.
Er fasste den Entschluss den Brief zu zerreißen. Geruhsam faltete er ihn wieder zusammen, steckte ihn in seinen Briefumschlag zurück und riss ihn in der Mitte durch. Wieder und wieder. Die verbleibenden Fetzen legte er auf eines der Bücher, die auf seinem Schreibtisch lagen. Einige Überbleibsel des mit Bleistift dahingekritzelten Namens waren noch zu erkennen. Er löschte das Licht der Schreibtischlampe und legte sich hin. Er sollte diese Nacht noch lange keinen Schlaf finden können.
Am nächsten Morgen beförderte er die Fetzen des Briefes, der ihn gestern so aufwühlte und nun erneut drohend in sein Blickfeld geriet, in den Papierkorb. Die Überbleibsel des Briefes gesellten sich zu halb verrotteten Obstresten und alten Einkaufszetteln.

Freitag, 11. Februar 2011

Die Ohnmacht der Akteure


Die Ohnmacht der Akteure - Essay zur Demontage des unmöglichen Außenstandpunktes in der kritischen Theorie
... ein Essay das Anspruch erhebt Kritik an der vergangenen kritischen Soziologie auszuüben und zur gleichen Zeit die Rolle der Kritik wieder zu stärken sucht ...

Außerdem ein Lied von SAEZ, das seine Wirkung bei mir nicht verfehlte:

Samstag, 5. Februar 2011

Asyl für Despoten!

"Washington erwägt Mubaraks Ausreise nach Deutschland" - Asyl für Despoten! Abschiebung für den Rest ... vll würde Mubarak sich ja auch in einem unserer hübschen Asyllager in Libyen oder Griechenland wohl fühlen.
(Quelle:Spiegel-Liveticker)

Flüchtlinge in Ägypten in Angst

Donnerstag, 3. Februar 2011

Solidarität!

Solidarität mit den Menschen in Ägypten. -- Mach mit

Spiegel-Liveticker

"Ägyptens Armee greift vehementer in die Kämpfe im Zentrum Kairos ein: Panzer richten ihre Geschütze auf regimetreue Schlägertrupps. Soldaten treiben Journalisten zusammen, möglicherweise um diese zu schützen."
Kann die Konterrevolution schnell gestoppt werden, bevor noch mehr Blut fließt?
Das Militär solidarisiert sich mit der revolutionären Bewegung, während die westliche Politik mit ihren Forderungen nach einem schnellen Übergang zwar ihren Druck verstärkt aber unkonkret bleibt.

Zur Debatte: Hart aber Fair - Wie gefährlich ist die Revolution am Nil

Nachtrag 18.00 :
Klartext aus der deutschen Opposition:


Auch Merkel übt weiteren Druck auf Mubarak aus.
"Kanzlerin Angela Merkel hat Ägyptens Präsident Mubarak aufgefordert, friedliche Demonstrationen zuzulassen und die Attacken zu beenden. Sie habe ihm am Telefon gesagt, dass er für die Sicherheit verantwortlich sei, sagte Merkel bei einer Pressekonferenz in Madrid. Mubarak müsse den Dialog mit den Regierungsgegnern sofort beginnen."

Montag, 24. Januar 2011

Geld! Wir brauchen Geld!

"Der Dicke am Ecktisch konnte sich nicht beruhigen. »Einfach lächerlich«, knurrte er. »Geistige Erneuerung, Trägheit des Herzens, einfach lächerlich. Geld her, und wir sind gesund. Das wäre ja gelacht wäre das ja!«
Eine Frau, die ihm gegenübersaß und die genauso dick war wie er, fragte: »Aber wo kriegen wir denn das Geld her, Arthur?«
»Hab ich dich gefragt?« schrie er, schon wieder aufgebracht. Dann beruhigte er sich endgültig, hielt den Kellner, der vorbeiging, am Rockschoß fest und sagte: »Noch ein Sülzkotelett, und Essig und Öl.« " (Erich Kästners - Fabian, die Geschichte eines Moralisten)

Zur sozialen Realität in Deutschland, an der der globalisierte Finanzmarkt- oder Casino-Kapitalismus nicht ganz unschuldig ist - Prekarität, Abstieg, Ausgrenzung

Donnerstag, 13. Januar 2011

Im Zweifel für den Zweifel



"Etwas provokativ ließe sich vorschlagen, ein fröhliches Spiel ohne Fundamente einzugehen und die Bodenlosigkeit des eigenen Standpunktes nicht nur bedauerlich zu registrieren, sondern bewusst einzugehen. Kritik als Subversion wäre dann genau jene Position, die sich im Spiel beweglicher Kräfteverhältnisse befindet, anstatt nach sicherem Terrain zu suchen und dort ihr Lager aufzuspannen."
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Die Phiole des Homunkulus

"Gib nach dem löblichen Verlangen - Von vorn die Schöpfung anzufangen, - Zu raschem Wirken sei bereit! - Da regst du dich nach ewigen Normen, - Durch tausend abertausend Formen, - Und bis zum Menschen hast du Zeit."

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